Die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) als Referenz für verantwortungsvolles Handeln im Sportbusiness.



Die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) bieten Clubs, Ligen und Verbänden Orientierung bei der Frage, wie sie gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den 17 Zielen ist für Akteure im Sportbusiness lohnend.

Woher kommen die 17 Zielen?

Im September 2015 haben 193 Staaten in der Generalversammlung der Vereinten Nationen 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals / SDGs) verabschiedet. Der ehrgeizige Plan war, eine bessere, nachhaltigere Zukunft für die Welt zu schaffen. Da die Ziele bis 2030 erreicht werden sollen, spricht man auch von der Agenda 2030.

Was hat es mit der Agenda 2030 auf sich?

Die Agenda 2030 zeigt auf, wie wirtschaftlicher Fortschritt für alle unter Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen gesichert werden kann. Dies setzt die gleichberechtigte Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten voraus. Aus der Agenda 2030 ergibt sich eine Verantwortung für alle Akteure – Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – auch für das Sportbusiness.

Was macht die 17 Ziele so wertvoll?

Die 17 Ziele reichen von „keine Armut“, „kein Hunger“ bis zu „bezahlbare und saubere Energie“ und „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Zusätzlich gibt es 169 Unterzielen, die detaillierter ausführen, was sich hinter den einzelnen 17 Zielen verbirgt.

Damit bieten die SDGs einen verbindlichen Referenzrahmen, auf den sich alle überall und jeder Zeit beziehen können. Die SDGs sind ein etablierter Standard, der international verstanden und genutzt wird. 

Ferner liefern die SDGs wertvolle Orientierung für alle Organisationen / Unternehmen aus dem Sport, die sich der Frage stellen, wie und an welcher Stelle sie nachhaltig handeln können.

Relevante Ziele für das Sportbusiness

Für Akteure im Sportbusiness sind einige der 17 Ziele besonders nah am Kerngeschäft und somit einfacher und schneller umzusetzen.

Ziel 3 – Gesundheit und Wohlergehen: ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.

Beispiel: FC Schalke 04 – Fußballfans im Training

Ziel 4 – hochwertige Bildung: inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.

Beispiel: Borussia Dortmund – BVB-Lernzentrum

Ziel 5 – Geschlechtergerechtigkeit: Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.

Beispiel: 1. FC Köln – Scoring Girls

Ziel 10 – weniger Ungleichheit: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.

Beispiel: FC Barcelona – Futbolnet

Ziel 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz: umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.

Beispiel: VfL Wolfsburg – UN Initiative „Race to zero“

SDGs als Basis für strategische Entscheidungen

Die SDGs bieten Clubs, Ligen und Verbände, die sich entscheiden (mehr) gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, eine solide Basis für die Entwicklung einer belastbaren CSR-Strategie.

Sie geben klare Leitlinien und Ziele vor, die jeder Akteur im Einklang mit seinen eigenen Prioritäten und den jeweiligen gesellschaftlichen Herausforderungen nutzen kann. Bei der Frage, welche Herausforderungen besondere Relevanz besitzen, hilft der Dialog mit internen und externen Stakeholdern (vgl. Wesentlichkeitsanalyse).

Ein überzeugendes Beispiel für die Integration der SDGs in die Planung der CSR-Programme bietet der FC Barcelona mit seiner Stiftung „Barca Foundation“. Die Strategie benennt die anvisierten SDGs, die damit verbundenen (Unter-) Ziele und die geplanten Maßnahmen. Im letzten Schritt benennt sie ebenfalls den erwarteten Impact.

SDGs – wertvolles Arbeitsmittel

Mitarbeiter von Clubs, Ligen und Verbänden sind gut beraten, sich intensiv mit den SDGs zu beschäftigen. Gesellschaftliche Verantwortung ist kein Thema, welches in die CSR-Abteilung ausgelagert werden kann. Schließlich sind sämtliche Mitarbeiter der jeweiligen Organisation gefragt, wenn sie sich Herausforderungen wie Klimawandel, Geschlechtergerechtigkeit oder soziale Inklusion stellen will – vom Greenkeeper über den Trainer bis zur Geschäftsführung.